MPU-BLOG
Wissenswertes für Deine MPU-Vorbereitung
Nachfolgend zwei Blogeinträge zu den Themen:
1. Berechnung der Blutalkoholkonzentration
2. Wie lange ist der Alkohol-Konsum im Blut nachweisbar
1. Berechnung der Blutalkoholkonzentration (BAK)
Um deine Blutalkoholkonzentration (BAK) zu berechnen, kannst du die Widmark-Formel verwenden, die Du übrigens für Deine MPU können solltest. Diese einfache Formel lautet:
Um deinen Blutalkoholwert (BAK) zu berechnen, benötigst du das Gewicht des reinen konsumierten Alkohols in Gramm sowie deinen Resorptionsfaktor.
Der Resorptionsfaktor, auch als Widmark-Faktor bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil der Berechnung der Blutalkoholkonzentration (BAK). Er berücksichtigt den Anteil des Körperwassers, in dem sich der Alkohol verteilt. Da Männer und Frauen unterschiedliche Körperzusammensetzungen haben, variiert der Resorptionsfaktor zwischen den Geschlechtern:
- Für Männer beträgt der Resorptionsfaktor 0,7: Männer haben in der Regel einen höheren Anteil an Körperwasser, was bedeutet, dass sich der Alkohol auf eine größere Menge an Flüssigkeit verteilt.
- Für Frauen beträgt der Resorptionsfaktor 0,6: Frauen haben im Durchschnitt einen höheren Fettanteil und weniger Körperwasser, wodurch sich der Alkohol auf eine geringere Menge an Flüssigkeit verteilt.
Einfluss des Resorptionsfaktors:
Der Resorptionsfaktor beeinflusst direkt die Berechnung der BAK. Ein niedrigerer Resorptionsfaktor führt zu einer höheren BAK, da sich der Alkohol auf weniger Körperwasser verteilt. Umgekehrt führt ein höherer Resorptionsfaktor zu einer niedrigeren BAK.
Beispiel zur Veranschaulichung:
Angenommen, ein Mann und eine Frau trinken die gleiche Menge Alkohol. Aufgrund der unterschiedlichen Resorptionsfaktoren wird die BAK der Frau höher sein als die des Mannes, selbst wenn beide das gleiche Körpergewicht haben. Dies liegt daran, dass der Alkohol bei der Frau auf weniger Körperwasser verteilt wird.
Der Resorptionsfaktor ist somit ein entscheidender Parameter, um die individuellen Unterschiede bei der Alkoholaufnahme und -verteilung im Körper zu berücksichtigen
Der Resorptionsfaktor beträgt für Männer 0,7 und für Frauen 0,6. Das Gewicht des konsumierten Alkohols berechnet sich mit folgender Formel:
Es ist wichtig, die Formeln für deine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) zu kennen. Mit diesen Formeln kannst du auch plausible Trinkmengen für dein(e) Trunkenheitsdelikt(e) berechnen. Hier sind zwei Beispiele zur Veranschaulichung, jeweils für Mann und Frau berechnet:
Die einfache Widmark-Formel ist für deine Zwecke vollkommen ausreichend, auch wenn sie nicht ganz exakt ist. Eine präzise Berechnung ist ohnehin schwierig, da jeder Körper Alkohol unterschiedlich gut und schnell aufnimmt, verarbeitet und abbaut.
Möchtest du deine Trinkmenge noch genauer berechnen, musst du das Resorptionsdefizit und den abgebauten Alkohol berücksichtigen. Das Resorptionsdefizit liegt zwischen 10 und 30 Prozent. Das bedeutet, dass nur etwa 70 bis 90 Prozent des konsumierten Alkohols tatsächlich im Blut ankommen, während der Rest bereits im Magen abgebaut wird. Daher ist die mit der einfachen Widmark-Formel berechnete Trinkmenge immer etwas höher als die tatsächlich erreichte.
Zusätzlich baut der Körper pro Stunde zwischen 0,1 und 0,2 Promille ab. Es empfiehlt sich, mit einem Mittelwert von 0,15 ‰ zu rechnen. Beginnst du um 20 Uhr mit dem Alkoholkonsum und wirst um zwei Uhr von der Polizei kontrolliert, hatte der Körper also 6 Stunden Zeit 6 × 0,15 = 0,9 ‰ Alkohol abzubauen.
Um beide Effekte zu verdeutlichen, noch ein kleines, ausführliches Beispiel:
2. Wie lange ist der Alkohol - Konsum im Blut nachweisbar?
Was Sie über den CDT-Wert wissen sollten.
Ein wichtiger Biomarker, der Aufschluss über den chronischen Alkoholkonsum geben kann.
Der CDT-Wert und die MPU
Der CDT Wert (Carbohydrate-Deficient Transferrin) ist ein wichtiger Biomarker, der Aufschluss über chronischen Alkoholkonsum geben kann. Doch wie lange bleibt der CDT-Wert nachweisbar und welche Rolle spielt er in der Diagnostik und bei der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU)? In diesem Block-Beitrag erfährst du alles Wichtige über den Zusammenhang zwischen CDT-Wert und Alkoholkonsum, die Messmethoden und die Nachweiszeiten.
Was ist der CDT-Wert?
Der CDT-Wert ist ein spezifischer Laborwert, der zur Erkennung von chronischem Alkoholkonsum genutzt wird. Er misst das Verhältnis von kohlenhydratarmem Transferrin im Blut und zeigt, wie regelmäßiger Alkoholgenuss die Blutzusammensetzung beeinflusst. Besonders bei der MPU ist der CDT-Wert ein bedeutender Indikator.
Nachweiszeiten des CDT-Werts
Die Dauer, wie lange der CDT-Wert nachweisbar ist, hängt vom individuellen Konsumverhalten ab:
- Einmaliger Konsum: Führt in der Regel nicht zu einem dauerhaften Anstieg des CDT-Werts.
- Regelmäßiger Konsum: Bei häufigem Trinken kann der CDT-Wert über mehrere Wochen bis Monate erhöht bleiben.
Einfluss der Trinkgewohnheiten auf den CDT-Wert
Die Nachweisbarkeit des CDT-Werts ist eng mit den individuellen Trinkgewohnheiten verknüpft. Personen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, weisen oft einen erhöhten und länger anhaltenden CDT-Wert auf. Gelegentlicher Konsum hat normalerweise keinen signifikanten Einfluss und führt bei Abstinenz zu einem schnelleren Absinken des Werts.
Vergleich des CDT-Werts mit anderen Alkoholmarkern
Neben dem CDT-Wert gibt es weitere Alkoholmarker wie EtG (Ethylglucuronid) und gGT (Gamma-Glutamyltransferase), die ebenfalls zur Erkennung von Alkoholkonsum herangezogen werden:
- CDT-Wert: Indikator für langanhaltenden Alkoholkonsum.
- EtG: Weist kürzlich erfolgten Alkoholkonsum im Urin nach.
- gGT: Kann auch bei Lebererkrankungen erhöht sein, nicht nur durch Alkoholkonsum.
Messung des CDT-Werts
Der CDT-Wert wird durch eine Blutuntersuchung bestimmt. Dabei analysiert das Labor das Verhältnis von kohlenhydratarmem zu normalem Transferrin im Blut, was bei chronischem Alkoholkonsum erhöht ist.
Bedeutung des CDT-Werts bei der MPU
Der CDT-Wert spielt eine wichtige Rolle bei der MPU, da er Hinweise auf chronischen Alkoholkonsum liefern kann. Ein dauerhaft erhöhter CDT-Wert kann das Bestehen der MPU erschweren und erfordert oft eine längere Abstinenzzeit, um wieder normale Werte zu erreichen.
Tipps zur Senkung des CDT-Werts
Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, den CDT-Wert zu senken. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:
- Abstinenz: Der sicherste Weg, den CDT-Wert zu normalisieren, ist der vollständige Verzicht auf Alkohol.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Antioxidantien kann die Leber unterstützen.
- Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung fördern den Stoffwechsel und können den Abbau beschleunigen.
Wie lange dauert es, bis der CDT-Wert sinkt?
Die Dauer, bis der CDT-Wert nach Alkoholkonsum sinkt, kann stark variieren. Bei regelmäßigem Konsum dauert es oft mehrere Wochen bis Monate, bis der CDT-Wert wieder normal ist. Der individuelle Stoffwechsel und die Gesundheit müssen hierbei ebenso berücksichtigt werden.
Weitere Literatur (verlinkt) zum Nachlesen:
Ein umfassender Überblicksartikel im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 309-15), zur Erklärung mit weiteren relevanten Alkoholmarkern:
Was Sie über den CDT-Wert wissen sollten. Ein wichtiger Biomarker, der Aufschluss über den chronischen Alkoholkonsum geben kann.